Warum schwierig und düster, wenn es auch einfach und freudvoll geht? Rapper Saba und seine Mitstreiter(-innen) machen wenig erfolgreich aber mit viel Leidenschaft Musik in ihrer Heimat Kopenhagen und würden das wohl auch weiter tun, wäre da nicht Sabas ägyptischer Vater, der dank großzügiger Finanzierung der Truppe auch ein Wörtchen mitreden möchte in Sachen Karriere. Für den bisherigen Lifestyle des Künstler*innenkollektivs eine Umstellung, die neben Rooftop-Partys und Hedonismus nun auch ein wenig Ehrgeiz und Arbeit erforderlich macht.
So unangestrengt und lässig haben wir unsere seriellen dänischen Nachbarn noch nie erlebt. Mit „The Junge“ begibt sich der dänische Rapper Zaki Youssef als Serienschöpfer und Hauptdarsteller in die Fußstapfen amerikanischer Kollegen wie Lil‘ Dickie, der aus seiner Karriere unlängst ebenfalls eine hochamüsante Serie gezimmert hat. Die lebt nicht nur von einer enorm großen Portion Selbstironie und einem wirklich mitreißenden Soundtrack, sondern vor allem auch von der Tatsache, dass sämtliche Hauptfiguren ethnische Minderheiten in Dänemark repräsentieren. So zelebriert man im Großstadtdschungel Kopenhagen nicht nur eine ungewöhnlich optimistische Ode auf das Leben, die Musik und die Ziellosigkeit junger Millenials, man gibt auch ein Musterbeispiel serieller Integration ab. Und erinnert im ein oder anderen surrealen Moment gar an das übergroße Vorbild aus „Atlanta“…