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Blackout Belgium

Kino

„Blackout Belgium“ lief 2020 im Festival Kino Programm.

Auf einmal gehen die Lichter aus… Nach dem Sabotageakt in einem belgischen Kernkraftwerk geht im ganzen Land nichts mehr. Belgien versinkt in Dunkelheit. Abhilfe schaffen sollte da eigentlich die Regierung. Doch die belgische Premierministerin wird nach einer verstörenden Nachricht zur Untätigkeit verdammt. Ihre Tochter wurde entführt. Für den Fall, dass die Lichter wieder angehen, stirbt das Mädchen… 

Während Sat1 zusammen mit Pro7 (und Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle) an der seriellen Umsetzung des gleichnamigen Bestsellers von Marc Elsberg bastelt, ist man in Belgien – in den vergangenen Jahren ein Garant für Aufsehen erregende Stoffe auf dem Seriencamp – mal wieder einen Schritt weiter. Wie schon im Falle des Publikumspreisgewinners von 2018, „Undercover“, hat auch hier Lagardère ihre Produktions- und Vertriebsfinger mit im Spiel, während Showrunner Philippe De Schepper zusammen mit Produzentin Helen Perquy für Johnnydepony das Projekt verantwortet. Auch hier werden über den bloßen Thrilleraspekt rund um Sabotage, Entführung und Erpressung Fragen von größerer Relevanz nicht ausgespart. Etwa die nach Sicherheit und Sinnhaftigkeit von Atomenergie, unserer energiepolitischen Abhängigkeit von unseren Nachbarn und natürlich auch nach der Verstrickung von Politik und Industrie im Allgemeinen. Kurz: Ohne das reißerische Katastrophenkino seines gleichnamigen deutschen Konkurrenten anzustreben, wird hier beklemmendes Politthrillerkino rund um die Zukunft unserer Energieversorgung abgeliefert.  Wir stehen nach den ersten Episoden jedenfalls schon mal unter Strom…