Lesbische Selbstbestimmung im hohen Norden: Für die 30jährige Odile ist das Leben ein kleines bisschen kompliziertes als für ihre Freund*innen. Ausdruck findet sie ausgerechnet im Rap.
Wie machen die Skandinavier das nur? Drehen sie Krimis, sind diese fast immer ein bisschen düsterer und besser als bei uns. Wenn es um junge Menschen geht, sind sie so authentisch, dass es zuweilen fast weh tut. „I am Earth“ fällt in letztere Kategorie als Geschichte der gerade 30 gewordenen Odile (Serienschöpferin Amy Black Ndiaye), deren Leben ein wenig anders verläuft als das ihrer Freundinnen und Freunde. Nicht nur, weil sie ausgerechnet in der Rapmusik und im Studio ihres Buddys Stian Erfüllung findet, sondern auch, weil ihr Vater sie endlich an der Seite des richtigen Mannes sehen will. Odiles Problem: Sie ist lesbisch und ein Coming-Out ihm gegenüber längst überfällig. Ein Glück, dass die Ausdrucksform Rap auch mal dahin geht, wo es weh tut und persönlich wird. So wird aus „I Am Earth“ nämlich ein Rap-Musical, das Welten entfernt ist von den Jugendkulturbemühungen hiesiger Produzenten.
Lesbian coming to terms in the far north: For 30-year-old Odile, life is a little more complicated than for her friends. At least, she has Rap music to express herself…
Nach der Vorstellung Q&A mit Regisseur Lasse Halber und Darstellerin Siri Black Ndiaye