Die Gewinnerprojekte der Call to Pitches “No Stigma - Media for Mental Health“ stehen fest. Den ersten Platz belegt das Drama-Projekt “Nora sieht (nur ein bisschen) rot” von Fariba Buchheim. An zweiter Stelle steht das Family-Drama “Grenzgang” von Vera Zimmermann, dicht gefolgt von Annika Birgel und Rudolf Fitzgerald Leonard mit dem Drama “Replica”.
“Nora sieht (nur ein bisschen) rot” von Fariba Buchheim:
In einer neuen Stadt, weit weg von ihrer Vergangenheit, stellt sich eine junge Frau mit Schizophrenie den Herausforderungen des Erwachsenwerdens und entdeckt dabei, dass wahre Stärke in der Akzeptanz ihrer selbst liegt.
“Grenzgang” von Vera Zimmermann:
Als Norma, Mutter zweier pubertierender Teenager, ihren Bruder Ben nach dessen Entlassung aus der Psychiatrie bei sich aufnimmt, finden sich beide Geschwister in parallelen Kämpfen wieder: Ben ringt um Stabilität und Selbstständigkeit, Norma um das Gleichgewicht zwischen familiärer Verantwortung und der Unterstützung ihres Bruders. Gemeinsam stoßen sie an ihre emotionalen und psychischen Grenzen.
“Replica” von Annika Birgel und Rudolf Fitzgerald Leonard:
Mina und ihr Bruder Jonas arbeiten gemeinsam in einer Industriewerkstatt, in der Prothesen für verwundete Soldaten hergestellt werden. Als die Einrichtung unter mysteriösen Umständen abbrennt, machen Gerüchte die Runde, Jonas habe das Feuer absichtlich gelegt – seine psychische Erkrankung dient dabei als vermeintlicher Beweis. Während die polizeilichen Ermittlungen anlaufen und die Spannungen in der Gemeinschaft zunehmen, muss Mina sich der Vergangenheit ihrer Familie stellen und entscheiden, wie weit sie gehen will, um ihren Bruder zu schützen.
Diese herausragenden Drehbuchideen setzen sich mit der Erkrankung Schizophrenie auf eine differenzierte und realitätsnahe Weise auseinander und tragen dazu bei, Stigmata und Missverständnisse in der Öffentlichkeit abzubauen. Die Seriencamp Conference bietet als Plattform die Möglichkeit, die Kreativen hinter den Projekten kennenzulernen.
Ein starkes Signal für realistische Darstellungen psychischer Erkrankungen
Die Initiative wurde 2024 in Kooperation mit Boehringer Ingelheim ins Leben gerufen. Der Call to Projects startete am 27. Juli 2024 und richtete sich an Autor:innen und Produzent:innen, die bis zum 15. Januar 2025 ihre Konzepte einreichen konnten. Eine fachkundige Jury wählte aus den zahlreichen Einsendungen die Gewinnerprojekte aus.
Zur Jury gehörten:
- Kristina Löbbert (Produzentin, Director Scripted, Warner Bros. International Television Production)
- Prof. Dr. med. Arno Deister (Psychiater und Vorsitzender des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit)
- Jakob Claussen (Produzent bei Claussen+Putz Filmproduktion)
- Dr. med. Marco Zierhut (Oberarzt, Ärztliche Leitung des Moduls Psychotische Störungen, Charité Universitätsmedizin Berlin)
- Laura Fischer (Regisseurin, Changesmakers.film)
Weiterbildung und nachhaltige Sensibilisierung
Bereits im Oktober 2024 wurde ein Weiterbildungsworkshop für Medienschaffende angeboten, um fundiertes Hintergrundwissen zur Schizophrenie zu vermitteln. Ziel ist es, langfristig eine differenzierte und fundierte Darstellung psychischer Erkrankungen im Film- und Serienbereich zu etablieren.
>>> Mehr Informationen zur Initiative gibt es hier: www.media4mentalhealth.com.